am 05.01.2007, 16:03:25 Uhr
Rund 7,9 Milliarden Euro (2005: rund 8,1 Milliarden Euro) gaben die Bundesbürger im vergangenen Jahr für die Lotterien und Wetten des Deutschen Lotto- und Totoblocks aus, teilte die Land Brandenburg Lotto GmbH mit. Das Minus von zwei Prozent sei unter anderem auf rückläufige Umsätze bei den Sportwetten zurückzuführen. 114 Spieler wurden im Jahr 2006 Dank Lotto Millionär(2005 waren es 110).Der Höchstgewinn ging mit rund 37,7 Millionen Euro an einen Krankenpfleger aus Nordrhein-Westfalen, der damit den Rekordjackpot von Lotto 6 aus 49 abräumte. Jeder Deutsche gab im vergangenen Jahr laut Lotto GmbH für die Angebote des Blocks im Schnitt 95,91 Euro (2005: 97,75 Euro) aus. Beliebtestes Glücksspiel der Deutschen war wie bereits in den vergangenen Jahren das Zahlenlotto 6aus49, das den Tippern Einsätze von knapp über fünf Milliarden Euro wert war. Auch dank des Mega-Jackpots kletterten in diesem Spiel die Einsätze um rund 0,7 Prozent im Vergleich zu 2005. "Das klassische Zahlenlotto hat von seiner Popularität auch nach über 50 Jahren Geschichte nichts eingebüßt", sagte der Geschäftsführer von Lotto Brandenburg, Horst Mentrup. Besonders viele Millionengewinne gingen in die einwohnerstärksten Bundesländer Nordrhein-Westfalen (29), Bayern (19) und Baden-Württemberg (18).
Einbußen musste dagegen das Sportwettenangebot Oddset hinnehmen: "Hier gab es einen Umsatzrückgang von rund 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagte Mentrup. Nach Auskunft der Brandenburger Lotto GmbH stand 2006 zudem im Zeichen "heftiger Auseinandersetzungen über die künftig richtige Struktur des Glücksspielmarktes in Deutschland". Das Bundesverfassungsgericht hatte im März in einem Urteil zu Sportwetten betont, dass ein staatliches Monopol zur Vermeidung von Spielsucht erforderlich sei. Private, nicht konzessionierte Anbieter aus dem In- und Ausland hätten aber dennoch in aufwendigen Kampagnen immer wieder die Liberalisierung des Glücksspiels gefordert, meinte Mentrup.
Auf Druck des Bundeskartellamtes haben die Lottogesellschaften zudem inzwischen weitgehend das Internet-Angebot eingestellt. Mentrup hofft, dass mit dem neuen Staatsvertrag, den die Landtage in diesem Jahr beschließen wollen, auch der Streit mit dem Bundeskartellamt beigelegt werden kann. "Der Staatsvertrag wird die Trennungslinie zwischen Ordnungsrecht und Wettbewerbsrecht noch klarer ziehen; wegen der Suchtgefahr wird Internet-Spiel nicht mehr möglich sein, ebenso wenig Werbung für Glücksspiele in Stadien oder auf Sportlertrikots."