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Wettmonopol bringt 15.000 Jobs in Gefahr

am 12.12.2006, 13:29:20 Uhr

In Gefahr sind insbesondere Jobs, die direkt und indirekt mit der Branche verbunden sind, sagte ifo-Chefvolkswirt Gernot Nerb. Sollte der neue Glücksspiel-Staatsvertrag in der geplanten Form in Kraft treten, ergäben sich erhebliche Änderungen auf dem Wett- und Lotteriemarkt. Da die Werbung für Lotto und andere Glücksspiele dann drastisch eingeschränkt werden müsste, würde gewerblichen Lottovermittlern weitgehend die Geschäftsgrundlage entzogen. Noch härter träfe es Sportwettenanbieter, da Internet-Glücksspiele, zu denen in Deutschland Sportwetten zählen, laut Staatsvertragsentwurf komplett verboten werden sollten, erklärte das ifo Institut.

Dass auch andere Regelungen möglich seien, zeigten Beispiele wie in Großbritannien. Dort vergibt der Staat seit einigen Jahren Lizenzen an private Buchmacher auf Zeit. Dabei werde nicht mehr wie in Deutschland der Spieleinsatz, sondern der Rohertrag besteuert, also der Spieleinsatz abzüglich ausgeschütteter Gewinne. Dies habe zu einer starken Wettmarkt-Expansion und deutlich höheren staatlichen Einnahmen in Großbritannien geführt. Ähnliche Auswirkungen erwarten die Konjunkturforscher bei Einführung eines ähnlichen Modells in Deutschland. Laut Modellrechnungen würde dann der Staat bis 2010 kumuliert rund 1,7 Milliarden Euro mehr an Einnahmen aus der Wettbranche erzielen als durch eine Verschärfung des staatlichen Wettmonopols zu erwarten wären, erklärte Nerb.