am 05.12.2006, 14:09:23 Uhr
"Xotto" sei eine völlig unabhängige Firma, die an Toto-Lotto herangetreten sei mit dem Vorschlag, das Internet-Spiel zu übernehmen, sagte Sprecher Herbert John. Er bestätigte Informationen der "Neuen Presse".Das Internet-Angebot war wegen des Streits zwischen dem Bundeskartellamt und den Ländern geschlossen worden. Das Kartellamt hatte eine bundesweite Ausweitung des bis dato auf die Ländergrenzen beschränkten Internet-Angebots gefordert. Die Länder hatten die Lottogesellschaften daraufhin angewiesen, die Seiten komplett zu schließen. Hintergrund ist ein geplanter Lotterie-Staatsvertrag, der eine Eindämmung des Glücksspiels im Internet vorsehen soll.
Sollten sämtliche Online-Spieler von Toto-Lotto Niedersachsen den Ratschlag des Unternehmens folgen und zu "Xotto" wechseln, hätte die erst vor wenigen Wochen gegründete Firma auf einen Schlag 120.000 Kunden gewonnen. Der Umstieg würde den Spielern leicht gemacht, da sich die Internet-Seiten von Toto-Lotto und "Xotto" ausgesprochen ähnlich sind. Auch deshalb habe sich Lotto für seinen neuen Partner entschieden. "Das ist einfach das kundenfreundlichste", sagte John.
Toto-Lotto Niedersachsen verwies in einer Erklärung darauf, dass auch WestLotto in Nordrhein-Westfalen eine ähnliche Konstruktion gefunden habe, "um ihre Kunden zu schützen und nicht vor einem verschlossenen Internetportal stehen zu lassen." Der Großteil der anderen Lottogesellschaften haben es dagegen bei dem Stopp des Internet-Spiels belassen und den Kunden keine Auswege gezeigt.
Unterdessen hält Toto-Lotto Niedersachsen die Schließungsverfügung für sein Online-Portal weiterhin für rechtswidrig. Die Gesellschaft bekräftigte am Dienstag, dagegen juristisch vorgehen zu wollen.