am 07.11.2006, 13:19:40 Uhr
Auf Grund der ungeklärten rechtlichen Situation werde das Spielangebot auf unbestimmte Zeit geschlossen, teilte Thüringen-Lotto mit. Neuaufträge würden nicht mehr bearbeitet, bei bestehenden Wettkonten könnten die Werte noch abgeschöpft werden. Hintergrund ist ein Ultimatum des Bundeskartellamtes. Darin hatte die Bonner Behörde 14 der 16 deutschen Lottogesellschaften mit einem Zwangsgeld gedroht, wenn sie bis Dienstag 24.00 Uhr nicht ihre virtuellen Tippscheine für Interessierte in allen Bundesländern freigeben. Bislang sind nur Spieler mit Wohnsitz in dem jeweiligen Land zugelassen.Die Staatskanzleichefs der Länder hatten in einer Telefonkonferenz entschieden, dass die staatlichen Lottogesellschaften künftig keine Tippscheine mehr über das Internet annehmen dürfen. Andrea Bühner, Sprecherin von Lotto Thüringen sagte: "Wir sitzen momentan zwischen Baum und Borke." Das Bundeskartellamt sehe das Lotterierecht als Wirtschaftsrecht, es sei aber Ordnungsrecht und der Hoheit des jeweiligen Landes unterstellt. "Das heißt, wir dürfen nur in Thüringen anbieten und nicht in den anderen Ländern." Gemeinsam mit dem Deutschen Lotto- und Totoblock wollen die Lotto-Gesellschaften am Bundesgerichtshof das Problem rechtlich klären lassen.
Laut Bühner sollen voraussichtlich am Dienstagnachmittag die bestehenden Wettkonten wieder geöffnet werden, damit die Inhaber ihre Guthaben zurücknehmen können. "Gespielt werden kann jedoch nicht mehr. Das tut uns für die Spieler leid." Lotto Thüringen bietet in den Annahmestellen die Möglichkeit, Dauerspielaufträge im Internet auszulösen. Es bleibt sonst der regelmäßige Gang in die Annahmestellen oder zu privaten Anbietern, die jedoch noch eine Extragebühr verlangten. Thüringen Lotto rechnet nicht mit einem Run auf die Lotto-Annahmestellen oder einem extremen Umsatzverlust.