am 25.10.2006, 18:01:57 Uhr
Der Verein hat am 13. Oktober Verfassungsbeschwerde eingelegt, teilte der Fußball-Bundesligaclub mit. Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen die Untersagung von Werbung für den Werder-Hauptsponsor bwin. Der Sportwettenanbieter, der auch Trikotsponsor des Bundesligateams ist, hat sich der Beschwerde angeschlossen.Die Freie Hansestadt Bremen hatte dem Bundesliga-Tabellenführer bereits im Juli jegliche Werbung für Sportwetten untersagt. Gegen dieses Verbot ist Werder Bremen gerichtlich vorgegangen, im Eilverfahren jedoch ohne Erfolg. "Das Bundesverfassungsgericht hat am 28. März 2006 das staatliche Monopol in der bisherigen Form als verfassungswidrig verworfen und es dem Gesetzgeber ausdrücklich freigestellt, auch private Wettanbieter zuzulassen. Bis zu einer Neuregelung sollte Werder Bremen also auch für private Sportwettenanbieter werben können", begründete Werder-Geschäftsführer Manfred Müller das Vorgehen des Vereins.
"Es ist im Interesse unserer Partner im Sportbereich, diese Frage endlich klären zu lassen. Werder Bremen hat unsere volle Unterstützung", erklärte bwin-Direktor Jörg Wacker. Sein Unternehmen will als Konsequenz aus der unsicheren Rechtslage sein finanzielles Engagement in Deutschland deutlich zurückfahren. Wacker hatte am vergangenen Montag auf Grund noch anhängiger Gerichtsverfahren eine Reduzierung der Investitionen im deutschen Markt im nächsten Jahr um knapp 40 Millionen Euro angekündigt.
Für das laufende Jahr hatte Wacker den Marketing-Etat des Unternehmens in Deutschland auf 64 Millionen Euro beziffert. bwin hat bereits die Verträge mit den Bundesligaclubs Borussia Dortmund und dem VfL Bochum gekündigt. Die Verträge mit dem Zweitligisten TSV 1860 München und Werder Bremen sollen aber weitergeführt werden. Die Bremer spielen nach dem Verbotsurteil des Oberverwaltungsgerichtes Bremen mit der Aufschrift "we win" auf ihren Trikots.