am 16.10.2006, 04:10:10 Uhr
Die Vorsitzende des Fachverbandes Glücksspielsucht in Herford, Ilona Füchtenschnieder sagte, wegen des weiter steigenden Glücksspielangebots werde auch die Zahl der Glücksspielsüchtigen zunehmen. "Bereits heute sind Schätzungen zufolge 250.000 bis 400.000 Menschen in Deutschland glücksspielsüchtig".Die Gefahr des Internet-Pokerns liege vor allem in der ständigen Zugänglichkeit des Mediums, warnte Füchtenschnieder. Außerdem fehlten Kontrollmöglichkeiten. Doch die Gefahren würden vielfach verharmlost. "Ich finde es Besorgnis erregend, dass ein Glücksspiel wie Poker jetzt als Sport getarnt im DSF daher kommt", sagte die 50-Jährige.
"Das Image des Pokerspielers ist gerade dabei, sich zu verjüngen. Da werden junge, coole Typen gezeigt, die jetzt zu scheinbaren Vorbildern werden", beklagte Füchtenschnieder. Sie forderte härtere Gesetze in Deutschland und mutige Politiker, die vor der Glücksspiellobby nicht einknickten. "Ich hoffe, dass diese Wege des Glücksspiels endlich ausgetrocknet werden. Online-Spiele sollten strengen gesetzlichen Regelungen unterstellt werden, wie zum Beispiel in den USA. Dort können Kreditkarten am Computer nicht mehr für das Glücksspiel eingesetzt werden."