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Der Lotto-Glücksbote

am 09.10.2006, 14:17:48 Uhr

Mit dem weit verbreiteten Bild vom Mann im dunklen Anzug, mit schwarzem Koffer in der Hand, räumt er schnell auf. "Das Geld wird überwiesen, auf das Konto, das uns der Gewinner nennt", sagt Willers gegenüber der dpa. "Alles andere wäre viel zu gefährlich." Und auch der Job an sich sei nicht gar nicht so aufregend, wie viele meinen. "Das geht oft sehr geschäftsmäßig ab", schildert er die Atmosphäre in den Haushalten der Gewinner, obwohl diese sich in einer emotionalen Ausnahmesituation befänden.

Was die glücklichen Gewinner von ihm wollen, sind vor allem Informationen. Darüber etwa, mit wem sie ihr Glück teilen sollen. Der Lotto-Millionär, mit dem sich Willers einst auf einer Autobahnraststätte treffen musste, damit die Ehefrau nichts erfährt, ist dabei sicher die Ausnahme. "Den Ehegatten kann man einweihen, die Kinder auch, wenn sie alt genug sind und das schon verkraften können", berichtet er. "Aber dann sollte besser Schluss sein." Zu präsent ist noch das Schicksal des berühmt gewordenen "Lotto-Lothar" aus Niedersachsen, der seinen Gewinn von 7,8 Millionen Mark 1994 mit falschen Freunden verprasste und nur fünf Jahre später an den Folgen des anstrengenden Luxuslebens starb - ein Magendurchbruch war der Grund.

Genauso gefährlich wie falsche Freunde seien gierige Anlageberater, predigt Willers. "Wir raten dazu, sich an eine seriöse Bank zu wenden und das Geld dort sicher anzulegen", sagt der Diplom-Betriebswirt. Weitere Schritte, etwa eine Kündigung beim Arbeitgeber, müssten lange und gut überlegt werden. "Für einen 50- bis 60-Jährigen kann das sinnvoll sein. Jüngere sollten gut abwägen, ob sie dann noch eine sinnvolle Beschäftigung haben."