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Lotterie im Mittelpunkt eines Experiments

am 09.03.2013, 09:46:07 Uhr

Bisher gingen Forscher davon aus, dass Menschen mit hohem Einkommen risikofreudiger sind als ärmere. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Ländern besagt allerdings nun genau das Gegenteil.

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) veröffentlichte Anfang der Woche ihre Ergebnisse einer Studie. An dem Experiment nahmen insgesamt 3000 Menschen aus 30 Ländern, von Australien bis Vietnam, teil. Die Testpersonen mussten sich in einem mehrstufigen Prozess jeweils zwischen Lotterien oder steigenden festen Geldbeträgen entscheiden. Gemessen wurde, ab welchem Betrag die Teilnehmer von riskanter Lotterie zum sicheren Festgeld wechselten.

Ergebnis des Experiments war, dass Bewohner armer Länder häufiger auf Lotterien setzten und sich damit risikobereiter zeigten, als Menschen in reichen Ländern. Am risikofreudigsten waren die Testpersonen in Äthiopien, Nicaragua und Vietnam. Deutschland war überraschend Schlusslicht. "Erstaunlich sind die Ergebnisse deshalb, weil die Ökonomen einem Paradox auf die Spur gekommen sind", teilte ein Sprecher des WZB mit. "Je höher das Pro-Kopf-Einkommen, desto geringer ist die Risikobereitschaft."