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15 Milliarden Dollar für Übernahme von Spielcasino-Betreiber Harrahs

am 03.10.2006, 11:37:07 Uhr

Apollo Management und Texas Pacific Group haben 81 Dollar je Aktie in bar geboten, teilte Harrah's am Montag in Las Vegas mit.

Der Harrah's-Verwaltungsrat bildete einen Prüfungsausschuss und heuerte UBS Securities als Finanzberater an. Der Sonderausschuss des Aufsichtsgremiums sei bisher noch nicht zu einer Entscheidung gelangt, ob die Transaktion im besten Interesse von Harrah's und seiner Aktionäre sei und ob Harrah's nicht selbstständig bleiben sollte, erklärte Harrah's.

Marktkenner halten auch Konkurrenzofferten für denkbar. Die Harrah's-Aktien legten stark um 13,9 Prozent auf 75,68 Dollar zu. Das Unternehmen ist allerdings mit mehr als zehn Milliarden Dollar verschuldet. Oft finanzieren Investmentfirmen den Kauf anderer Unternehmen zu einem erheblichen Teil auf Pump, was Harrah's- Schuldtitel belasten könnte.

Auch die Aktien anderer amerikanischer Spielkasino-Konzerne legten kräftig zu. Einschlägige mittelgroße Firmen, die als aussichtsreichste Übernahmekandidaten gelten, waren besonders gefragt. Pinnacle Entertainment zogen um 4,7 Prozent auf 29,45 Dollar an und Ameristar Casinos um 2,5 Prozent auf 22,25 Dollar. Aber auch Aktien großer US-Spielkasinokonzerne wie MGM Mirage und Wynn Resorts stiegen.

Harrah's war im Sommer vergangenen Jahres durch den Kauf der Spielkasinos von Caesars Entertainment für 5,28 Milliarden Dollar zum größten amerikanischen Spielkasino-Konzern geworden. Harrah's hat inzwischen 39 Spielkasinos im ganzen Land. Dazu gehören unter anderem Caesars Palace und das Rio Hotel & Casino in Las Vegas, das Showboat in Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey) und das Harrah's- Spielkasino in New Orleans. Harrah's verfügt aber auch über große Grundstücke und kleinere Immobilienobjekte am Las Vegas Strip, der Hauptstraße des Spielerparadieses im US-Bundesstaat Nevada. Diese Immobilien haben einen Milliardenwert und enormes Entwicklungspotenzial.

Harrah's steigerte seinen Umsatz nicht zuletzt durch den Caesars- Zukauf massiv. Das Unternehmen setzte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4,7 (Vorjahresvergleichszeit: 2,6) Milliarden Dollar um und verdiente 311 (210) Millionen Dollar. Das vor 60 Jahren gegründete Unternehmen ist im Gegensatz zu anderen großen Konkurrenten im Ausland bisher sehr zurückhaltend gewesen.