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Mehr Werbung durch Lottoblock, trotz Verbot

am 18.02.2009, 08:42:42 Uhr

Für Zeitungsanzeigen, Radio- und Plakatwerbung gab der Deutsche Lotto- und Totoblock rund 4 Millionen Euro aus - rund 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen noch Kosten, die nicht von Nielsen erfasst wurden, wie für Sportbandenwerbung oder Werbung in den Annahmestellen.

2008 gaben die Lottogesellschaften insgesamt rund 49 Millionen Euro für ihre klassischen Werbemaßnahmen aus. "Das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber 2007", erklärte Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. "Die Zahl ist insofern besonders bemerkenswert, als am 1.1.2008 der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten ist, der Lotterieveranstaltern und -vermittlern zur Bekämpfung angeblicher Lottosucht-Gefahren erhebliche Werbebeschränkungen auferlegt. Darum scheren sich die staatlichen Lottogesellschaften aber anscheinend keinen Deut."

Insbesondere die Ausgaben für Radiowerbung stiegen erheblich - mit rund 2,5 Millionen Euro wurden sie im Vergleich zum Vorjahres-Januar mehr als vervierfacht. "Die massiven werblichen Aktivitäten der staatlichen Lottogesellschaften beobachtet auch die EU-Kommission sehr genau", so Norman Faber. "Brüssel wartet noch immer auf den Nachweis der angeblichen Lottosucht, die den Bundesländern als Vorwand für den Glücksspielstaatsvertrag dient. Dass die Bundesländer die Ausweitung der Werbung durch ihre Lottogesellschaften hinnehmen, privaten Vermittlern aber jede Werbung rigoros untersagen, zeigt, wie wenig es ihnen um die Bekämpfung von 'Lottosucht' geht. Eine solche Politik ist unrechtmäßig und unseriös."