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Neu: Suchtgefahr bei Glücksspielen messbar

am 05.02.2009, 09:15:09 Uhr

Das Team von Experten aus Ökonomie, Recht, Medizin, Psychologie und Soziologie hat ein Mess- und Bewertungsinstrument vorgestellt, mit dem sich das Gefährdungspotenzial von Glücksspielen feststellen lassen soll. Das Instrument stellt die Gefährdungsgrade von hellgrün bis dunkelrot aber auch in Maßzahlen dar. Die Wissenschaftler haben zwölf Bewertungskriterien aufgestellt, u.a. die Ereignisfrequenz. Sie wird niedrig bewertet, wenn etwa nur ein oder zweimal pro Woche eine Gewinnchance besteht- und als hoch, wenn zum Beispiel alle fünf Sekunden ein neues Spiel geboten wird, wie etwa bei Geldspielautomaten.

Demzufolge besteht das höchste Gefährdungspotenzial bei Automaten in Casinos, Geldspielgeräten in Spielhallen und Roulette in Spielbanken. Weit oben auf der Liste stehen aber auch Live-Sportwetten sowie Pokerpartien im Internet, bei denen es um Bargeld geht. Im unteren Feld finden sich Fernseh- und Klassenlotterie, ebenso wie das Lottospiel "6aus49".

Das Mess-System, das in zweijähriger Arbeit entwickelt worden sei, soll dem Gesetzgeber, der Rechtsprechung und der Verwaltungspraxis ein Werkzeug sein, um Glücksspielprodukte differenziert nach ihrem Gefährdungspotenzial zu bewerten, so der wissenschaftliche Projektleiter und Ökonom der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Professor Franz W. Peren.