am 05.06.2007, 16:15:12 Uhr
"Glücksspiele bergen ein hohes Suchtpotenzial, das mit Beschaffungskriminalität und Suizidrisiken verbunden ist", so begründete der SPD-Finanzexperte Nils Schmid in Stuttgart den Vorstoß. Die SPD-Fraktion legte ein Reformkonzept vor, das für alle Spielarten Jugendschutz und Suchtprävention festschreibt und die Zahl der Spielmöglichkeiten einschränkt. Nach Angaben der SPD wurden im Jahr 2006 etwa 3,5 Milliarden Euro für Glücksspiele ausgegeben, es gibt etwa 25.000 Spielsüchtige im Land.Nach eigenen Angaben geht die SPD mit ihren Vorschlägen über die Regelungen im geplanten Staatsvertrag der Länder hinaus. Dieser Staatsvertrag erfasse die Spielautomaten und TV-Gewinnspiele nicht, kritisierte Nils Schmid. Dabei sei die Zahl der Geldspielgeräte in baden-württembergischen Spielhallen in den vergangenen sechs Jahren um 33 Prozent auf mehr als 17.200 gestiegen.
Die Oppositionspartei will nun «gleiche Spielregeln für alle», erläuterte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Ingo Rust (SPD). Casinospiel, Geldspielgeräte, Lotterien, Sportwetten, Internet-Glücksspiele und TV-Gewinnspiele sollen gleich behandelt werden.
Die SPD will in Gaststätten maximal drei Geldspielautomaten zulassen, an denen nur noch mittels EC- oder Kreditkarte gespielt werden kann, um Jugendliche davon fern zu halten. Außerdem sollen eine einwohnerbezogene Quote für die Spielautomaten und in den Spielhallen Einlasskontrollen zum Jugendschutz eingeführt werden, sagte Rust.