am 24.01.2007, 13:12:11 Uhr
Bayern verschärft durch verschieden Maßnahmen den Kampf gegen die Spielsucht. Dazu gehört neben dem Verzicht der Oddset-Bandenwerbung in Bundesligastadien und Hinweisen auf die Gefahr der Spielsucht in Casinos, dass noch im Frühjahr an Spielautomaten in Spielbanken Ausweiskontrollen eingeführt werden. In den nächsten Wochen würden außerdem mehr als 600 Spielbanken-Mitarbeiter geschult, um problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen. Auch im Lottobereich gebe es derzeit eine Schulungsreihe zur Spielsucht-Prävention.Faltlhauser erwartet für die kommenden Jahre Rückgänge aus den Einnahmen des staatlichen Glücksspielbereichs. Trotzdem halte er den mit dem Staatsvertrag eingeschlagenen Weg für richtig. Der im Dezember von den Ministerpräsidenten gebilligte Vertrag verlängert das staatliche Glücksspielmonopol um weitere vier Jahre. Verbände zur Suchtprävention hätten klar auf die Gefahren hingewiesen, die eine Liberalisierung des Glücksspielmarktes und damit eine Ausweitung des Angebots mit sich brächte, sagte Faltlhauser. Als nicht überzeugend bezeichnete er die von Interessengruppen genannten positiven Effekte einer Liberalisierung. So würden private Veranstalter ihre Steuern nicht in Deutschland, sondern in "Billigsteuerländern" wie Gibraltar oder Malta zahlen.
Der gesamte Bereich des Glücksspiels hat dem Haushalt des Freistaats nach Angaben Faltlhausers aus Abgaben und Steuern im Jahr 2005 mehr als 600 Millionen Euro gebracht. Gegenüber 2004 sei dies ein Rückgang um 4,2 Prozent gewesen. Auch bundesweit sei dieser Trend zu beobachten. Für 2006 liegt noch kein Jahresabschluss vor.