am 22.11.2006, 12:22:46 Uhr
Trotz Abmahnung durch das Bundeskartellamt "bleiben wir bei der Linie, den Online-Tipp ganz aus dem Internetangebot zu streichen", teilte der Geschäftsführer der Land Brandenburg Lotto GmbH, Klaus Walkenbach, mit. Die Lottogesellschaft unterliege den Weisungen der Landesregierung. "Sollten wir das Angebot - wie vom Bundeskartellamt verlangt - bundesweit öffnen, dann verstoßen wir gegen das geltende Recht in Brandenburg und das Land könnte Sanktionen gegen uns verhängen." Auch ein Entzug der Konzession stünde dann im Raum. "Daher werden bei uns weiterhin generell keine Online-Tipps möglich sein", sagte Walkenbach."Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, den Widerstreit zwischen Wettbewerbsrecht und Ordnungsrecht zu klären", betonte Walkenbach. Die Land Brandenburg Lotto GmbH hat zwar derzeit die Federführung im Deutschen Lotto- und Totoblock, doch in dieser Frage könne die Gesellschaft nicht für alle Gesellschaften sprechen. "Jede Landesgesellschaft handelt für sich in Absprache mit ihren Gesellschaftern und Aufsichtsbehörden", sagte Walkenbach.
Das Kartellamt will insgesamt im Rahmen des staatlichen Wettmonopols für mehr Konkurrenz beim staatlichen Lotto sorgen und auch eine regionale Marktaufteilung der 16 Ländergesellschaften in den jeweiligen Ländergrenzen nicht länger hinnehmen. Die Gesellschaften sollen sich - im Interesse der Kunden - wie private Unternehmen sonst auch selbst Konkurrenz machen. Für die Länder sind die Lotto-Erträge eine wichtige Geldquelle, die jährlich etwa 5 bis 6 Milliarden Euro in die Kassen spülen.